KathiUweS
Reisedatum:
2021-08
Kurz: gute Lage, aber nicht sauber grottiges Frühstück - nie wieder Urlaub dort
Meine Frau und ich waren dieses Jahr auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit, wo man auch einen Hund mitnehmen kann. Das Haus Sebastian erlaubt gegen eine Gebühr von 5€/Tag den Hund mitzunehmen. Wir haben daraufhin 14 Tage das Doppelzimmer 4 gebucht.
Das Doppelzimmer ist ca. 15m² (geschätzt) groß und mit einem Schrank, zwei Kleiderhaken, einem Sessel, einem TV, einem Mini-Tisch mit zwei Stühlen und einem Balkonzugang ausgestattet. Als Bodenbelag ist Teppich vorhanden. Im angrenzenden Badezimmer ist ein kleiner Spiegel, 2 Handtuchhalter, WC und Dusche vorhanden. Für das Doppelzimmer bekamen meine Frau und ich einen Schlüssel überreicht.
Der TV ist aufgrund der Bildqualität nicht nutzbar. Im Schrank, den man sich zu zweit teilen muss, ist nur ein Boden eingezogen, sodass man eigentlich kaum Kleidung hier ablegen kann. Das Zimmer an sich ist trotz Doppelbett nicht für den Aufenthalt von zwei Personen ausgelegt. Aufgrund der fehlenden Aufbewahrungsmöglichkeiten lebt man quasi aus dem Koffer. Wobei man hier auch schon wieder das Problem hat, dass man nicht weiß, wo man den Koffer hinlegen soll. Ein Deckenlicht ist nur in Form von Neonröhren an der Vorhangschiene vorhanden. Der Starter der Neonröhre brummt gewaltig, sodass man dieses Licht eigentlich nicht nutzen möchte. Auch fehlt im Zimmer ein Spiegel. Im Bad gibt es nur eine kleine, schwache Neonröhre über dem Spiegel als Lichtquelle. Gerade in einem Bad ist das zu wenig Licht! Die Türen der Duschkabine wackeln und schließen nicht zu 100%. Schlimmer ist jedoch der schwache Wasserdruck und die selbstständig wechselnde Temperatur des Duschwassers. Ohne Zutun des Nutzers bekommt man plötzlich eiskaltes Wasser ab, um dann 2 Sekunden später verbrüht zu werden. Die meisten Duschen in Hostels in Südostasien waren hier besser. An einem Abend bekam meine Frau nahezu kein lauwarmes Wasser mehr aus der Dusche heraus.
Bei der Abstellmöglichkeit für unsere Fahrräder handelt es sich um eine vollgestellte, übelriechende Garage. An einem Rohr an der Decke sind massive Tierkotanhaftungen (Ratte/Vogel) sichtbar. Vermutlich kommt der beißende Geruch daher. Ein gutes Gefühl die Räder hier abzustellen hat man nicht, aber mangels Alternative macht man es.
Thema Sauberkeit: Sowohl im Bad als auch im Schlafzimmer befanden sich Spinnenweben an der Decke. Ich selbst bin Hausstaubmilbenallergiker und merke recht schnell, ob ein Teppich regelmäßig gesaugt wird. In diesem Fall kann ich mit Sicherheit sagen, dass dieser Teppichboden nicht regelmäßig gesaugt wird. Weder haben wir dies irgendwann einmal selbst gesehen, noch wurde Sand, der von unseren Schuhen neben der Eingangstür abgefallen ist, über mehrere Tage hinweg aufgesaugt. Bei Ein/Auszug anderer Gäste konnte man beobachten, wie ein Zimmer gesaugt wird: Die Hausdame stellt einfach den Vorwerk Staubsaugerroboter im Zimmer ab. Das ist alles andere als gründlich.
Auch wurde in den 14 Tagen kein einziges Mal die Badarmatur oder das Waschbecken abgewischt. Man hatte das Gefühl, dass die Dame einzig den Müll entleert und die Bettwäsche aufschüttelt und ordentlich aufs Bett legt.
Bei dem beworbenen Aufenthalts- und Frühstücksraum handelt es sich um einen dunklen Kellerraum. Auch hier ist überall Teppich verlegt. Nach unserem ersten Frühstück wies uns die Hausdame daraufhin, dass wir doch bitte unseren Hund auf dem Zimmer lassen sollten. Dies ist ärgerlich, da wir dann getrennt frühstücken müssten. Nach einem Tag lenkte sie dann nochmal ein. Das Frühstück generell ist eine Frechheit. Es besteht pro Person abschließend aus 2 Weißmehlbrötchen, Butter, ein Klecks Marmelade, 2 Scheiben Käse, 4 Scheiben Wurst, 0,2l Saft und Kaffee. Jeden Tag das Gleiche.
Thema Freundlichkeit: Wir haben die Gastgeber als eher unsympathisch wahrgenommen. Bei unserer Ankunft war nur der Hausherr vor Ort. Dieser wusste nicht einmal, welches Zimmer wir denn bekommen. Die „Einweisung“ bestand lediglich aus der Übergabe des Zimmerschlüssels. Auf Nachfrage erklärte man uns, dass es Frühstück zwischen 8-10 Uhr gibt. Weder wurde uns das Wifi Passwort mitgeteilt, noch wurde uns erklärt, ob man die Waschmaschine oder die Küche nutzen kann. Die Kaiserwinkelkarte erhielten wir auch erst auf Nachfrage und nicht am Anreisetag. Die Hausdame äußerte sich noch „heute können Sie wegen dem Wetter eh nicht schwimmen…“ Danke für den Tipp, aber das entscheide ich lieber selbst.
Von einem anderen Pärchen haben wir auch erfahren, dass sie erst am dritten Tag die Kaiserwinkelkarte erhalten hatten und daher Eintritt am Walchsee zahlen mussten.
Unmöglich empfand ich das Vorgehen bei der „Zimmerreinigung“. An einem verregneten Tag hatten wir uns morgens länger im Zimmer aufgehalten. Plötzlich hörten wir, wie ein Schlüssel in unserem Schloss eingeführt wird. Ohne ein vorheriges Klopfen. Sehr angenehm, wenn man gerade nackt zwischen Bad und Schlafzimmer wandelt.
Am dritten Tag wollten wir eine Fahrradtour machen. Als wir umgezogen heruntergingen und unsere Fahrräder aus der bisher nie abgeschlossenen Garage holen wollten, musste wir feststellen, dass die Garage nun abgeschlossen ist. Die Vermieter waren weder zu Hause noch auf dem Telefon erreichbar. Klasse, kein Radausflug für uns also… Später wurde uns dann mitgeteilt, dass es im Treppenhaus im Keller eine Abgangstür für die Garage gibt und eine Möglichkeit, das Tor dann von Innen zu öffnen.
Als Gast würde man sich solche Infos zu Beginn des Urlaubs wünschen. Schön wäre eine kleine Infomappe auf dem Zimmer.